Donnerstag, 21. Februar 2013

wenn Migrantenkinder schwäbanski schwätzen :-)

Diesen Artikel Hochdeutsch für Schwaben habe ich mit Vergnügen gelesen, bestätigt er doch genau das, was ich mir immer wieder denke, wenn ich Schwobe schwätza höre :-)
Allerdings muss ich mir da aber auch an die eigene Nase greifen, denn als "reingeschmeckte" hat sich auch bei mir das eine oder andere hasch, willsch, kannsch und die obligatorische Verniedlichung (Schätzle usw.)  im Sprachgebrauch eingeschlichen. Richtig lustig wird es aber immer dann,  wenn Ausländer mit gleichem Migrationshintergrund miteinander reden, sie  schaffen es nicht, das Gespräch konstant in einer Sprache zu führen, sondern kommunizieren in einem Mischmasch aus zwei Sprachen. Faszinierend daran ist, mit welcher Selbst-verständlichkeit und Leichtigkeit es geschieht, so als ob es eine komplett neue und in sich logische Sprache wäre. Auf schwäbanski (schwäbisch und bosanski) wird dann eben aus "Schmeckt es Dir?  Schmecka li?" oder "Hast du Putzmittel da? imas li Putzmittel?" und der Klassiker: "Also, mach's gut - Hajde, tschüssle" :-) 

4 Kommentare:

  1. Ja das kannsch laut sagen :)

    In einem Punkt bin ich jedoch anderer Meinung - zu diesem schrecklichen misch-masch. *Brrrr*

    Wen es interessiert weshalb ich so denke liest bitte weiter, wen nicht - tschö mit ö!

    Einerseits zeugt das sprachliche misch-masch von fehlendem Biss, weil man seine eigene Sprache nicht richtig lernen wollte (deutsch war als Kind/jugendlicher die coolere Sprache) und es den Eltern zu lästig war ständig zu korrigieren. So die Kiddies letztendlich Ihren Willen durchgesetzt haben. Zudem stehen wir Ex-Yugos auf Platz zwei der Liste Migrationsunwilliger Herkunftsländer in Deutschland, hinter den Türken. Das kann ich nur bestätigen - wirklich integriert hat sich aus meinem Bekanntenkreis niemand. Man blicke nur auf die von meinen Landsleuten gebauten Häuser in der Heimat für die Zeit "wenn wir dann zurück kehren".
    Andererseits finde ich es unhöflich und respektlos meinen deutschen Freunden gegenüber, wenn ein Kulturgenosse auf mich zukommt und schwabinski schwätzt. Der deutsche versteht nur 1/3, weil mein "Kollega" Kroatisch/Bosnisch/Yugo redet und die "schwierigen" Vokabeln (um sich an die zu erinnern, nachdenken müsste) die deutsche Version nutzt und dadurch seine sprachliche Unzulänglichkeit preis gibt.

    Man könnte sogar noch weiter gehen und den lieben Landsleuten inkonsequentes Handeln, bis hin zur Illoyalität gegenüber der eigenen oder anderen Kultur vorwerfen (nur welches ist die eigene?) - nein, könnte man nicht. Jetzt übertreibe ich ;)

    Ich finde es aber traurig. Vor allem weil dann zu Besuch im "eigenen Land" hochdeutsch mit schwäbischem Akzent geschwätzt wird - man will ja cooooool sein. "Schminker" hat man im gesamten Ex-Yugogebiet noch nie gemocht.
    Jugo-schwabo - u Jugi schwabo.

    so Long ;)

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  2. Wer mag schon "schminker", Marko? :-) Du hast recht, einiges von dem was Du geschrieben hast, trifft sicher auf den einen oder anderen, vielleicht sogar den größten Teil zu. Fehlender Biss ist aber denke ich nicht immer die Ursache, bei mir ist es schlichtweg die Macht der Gewohnheit. Interessant finde ich übrigens Deine Aussage "Illoyalität gegenüber der eigenen oder anderen Kultur vorwerfen" denn genau darüber habe ich mir gestern Abend Gedanken gemacht hat als ich über die pubertäre Identitätsschizophrenie eines Migrantenkindes geschrieben habe, kommt demnächst :-)

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  3. Hi

    verallgemeinern kann man alles was ich hier geschrieben habe, wie auch alles andere, eh nicht. (Scheint die einzig gültige Verallgemeinerung zu sein ^_^)
    Ich hoffe das ist so nicht rüber gekommen.

    Pubertäre Identitätsschizophrenie von Migrantenkindern ^^

    Das will ich lesen!

    Bis demnächst!

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  4. keine sorge, es kam schon richtig rüber :-) ist schon online, hoffe es gefällt dir :-)

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