Dienstag, 10. Dezember 2013

traditionelle Handarbeit mal anders: bosnanova

Heute bin ich über eine Seite gestolpert, von der ich entzückt und begeistert bin: bosnanova. Entzückt von den Spielsachen für Babies, begeistert von der Idee, die hinter Bosnanova steckt und von der Tatsache, dass es mal nicht "heklici" sind, die beim Häkeln rauskommen :-D
Bei bosnanova (neues Bosnien) findet man unter anderem süße Kinderspielsachen wie den Greifling links und superschöne Kinderzimmermöbel. Angefangen vom Design über die Rohstoffe bis hin zur Verarbeitung und Produktion findet alles in Bosnien bzw. dem Balkan statt, so kommt die Baumwolle z.B. auch aus Serbien oder Slowenien. 


Als das Hamburger Gastarbeiterkind und Mutter Nela Pivic Quandt Bosnanova 2012 gründete, wollte sie nicht nur schöne Kinderspielsachen verkaufen - sie wollte auch Gutes tun, weswegen sie Wert auf eine angemessene Entlohnung ihrer Arbeitnehmer, menschenwürdige und gesunde Arbeitsbedingungen legt. Jeden Tischler und Näherin lernt sie persönlich kennen. Sie arbeitet mit Handarbeiterinnen zusammen, die sich in Frauenvereinen engagieren. Nach dem Bosnienkrieg ins Leben gerufen, bieten diese Organisationen auch den nicht ausgebildeten und arbeitslosen Frauen eine Chance auf Einkommen. Neben dem sozialen ist aber auch der ökologische Aspekt interessant: Die Möbel aus Massivholz haben eine ausgezeichnete Ökobilanz. Sie werden aus einem nachwachsenden Rohstoff hergestellt, ihre Verarbeitung erfordert wenig Energie, es entsteht kaum Abfall. Massivholzmöbel sind extrem langlebig, aber schließlich auch recycelbar. Eine runde Sache und ein Projekt, das Unterstützung verdient. 

Sonntag, 8. Dezember 2013

...wenn ein bosnischer Dickschädel Weltmeister wird :-)



Mein kleines bosnisches Herz hüpfte gestern Abend vor Freude, als Felix Sturm aka Adnan Catic in Stuttgart den Weltmeistertitel holte und in die deutsche Boxgeschichte einging. Die Stimmung in der Porsche-Arena war so genial, dass ich jetzt am Morgen danach immer noch Gänsehaut habe. Von den 8600 Gästen waren gefühlt 97% Bosnier, 2% Deutsche, 1% übriges. Respekt an der Stelle an die englischen Fans von Barker, sie versuchten ebenso tapfer wie erfolglos gegen "Bosnom behar probeharao" anzusingen - der Gedanke zählt :-) 
Felix Sturm, Gastarbeiterkind,  jedenfalls ist ein Großer. Am Anfang seiner Profi-Karriere war er die Zielscheibe spitzzüngiger Kritiker, die es ihm vorwarfen und übel nahmen, dass er seinen Namen geändert hatte und unter deutscher Flagge boxte. Um ehrlich zu sein, auch ich fand es erstmal nicht gut, hatte es doch den schalen Beigeschmack von Anbiederung und Assimiliation - bis ich von seinem Onkel erfuhr, wie steinig und zäh Adnans Weg bis zur Profi-Karriere war. Doch Adnan strafte die Kritiker, Neider und Lästermäuler, die meinten, er würde sich seiner Herkunft schämen, Lügen und zeigte mit seinem Verhalten, dass der Name nichts damit zu tun hat, wer man ist. Denn während eben diese Lästermauler nichts anderes machen als genau das - nämlich lästern, unterstützt Felix Sturm Kinderheime in Bosnien und nützt seine Popularität als seinen Beitrag gegen das Vergessen. Egal ob Adnan oder Felix, mein Herz hat der Champ im Sturm erobert :-) Gestern Abend in Stuttgart