Gute Gespräch erkennt man daran, dass man sie schweren Herzens beendet und sich schon auf die Fortsetzung freut. So ging es mir mit Samir Kadunic, als wir uns letzte Woche trafen, um über seinen gemeinnützigen Verein recipeforpeace e.V. und das erste Projekt drinkforpeace zu reden.
Den Verein recipeforpeace e:V. hat er mit Freunden und seinem Bruder Haris gegründet. Ziel des Vereines ist, durch den Verkauf ihrer eigenen Produkte Projekte auf dem Balkan zu unterstützen, die die Völkerverständigung fördern und gerade bei jungen Menschen Vorurteile abbauen. Denn auch wenn der Krieg schon lange vorbei ist, in den Köpfen manch ewig Gestriger herrsche noch immer der Nationalismus. Und genau das will Samir ändern, mit drinkforpeace wollen er und sein Team Brücken schlagen, Menschen verbinden und mit ihrem Konzept, das durch Nachhaltigkeit, politische Neutralität aber vor allem Menschlichkeit geprägt ist, neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit schaffen.
Auch wenn ich kein Biertrinker bin, so überzeugt mich Samirs Idee mit Genuss Gutes zu tun. Im Gespräch erzählt er, dass er gemeinsam mit seinem Bruder und mehreren Freunden seit mehr als einem Jahr daran arbeitet. Sie bereisten das ehemalige Jugoslawien und nahmen Kontakt zu mehreren Craft Bier-Brauern auf. "Die Brauer sind eine eingeschworene Gemeinde, die weltweit und
über ethnische Grenzen hinweg kooperieren. Das macht sie zu idealen
Botschaftern für unser Konzept." sagt Samir " Sie leben für ihr Handwerk und setzen
sich für bewussten Konsum von Bier ein."
In Serbien, Kroatien und Bosnien fanden sie Igor, Vlado und Omer, gemeinsam haben sie das Bierrezept für das friedlichlichste Bier der Welt, wie es Samir mit einem Lächeln nennt, entwickelt. Es wird nach dem Reinheitsgebot gebraut und neben den klassischen Zutaten Wasser, Hefe und Hopfen aus der Region sei die wichtigste: Toleranz.
Er weiss, wovon er spricht, seine Familie ist (ebenso wie meine) bunt gemischt, ohne Verständnis, Respekt und eben Toleranz ginge es eben nicht. Aus diesem Grund will er auch seinen Teil dazu beitragen und mit drinkforpeace hat er einen ersten wichtigen Schritt in die Richtung getan. Das erste Projekt, das sie mit drinkforpeace unterstützen, ist die Mostar Rock School. Die Mostar Rock School lebe mit ihren Schülern genau
das, wofür drinkforpeace steht und setze mit ihren Aktivitäten ein Zeichen gegen den Nationalismus und Hass.
Allerdings bringt das beste Konzept nichts ohne Geld, der Markteintritt steht an, erzählt er zum Schluss des Gesprächs. Dafür muss die Flaschenabfüllung in einer
professionellen Abfüllanlage erfolgen. Leider sind diese
Abfüllanlagen groß und die Spülverluste beim Reinigen hoch,
weshalb sich das Abfüllen damit erst ab 15000 Flaschen (50 hl)
lohnt. Durch Crowdfunding will er bis Jahresende die nötige Summe zusammenbringen, um mit drinkforpeace durchstarten zu können. Ein sportliches Ziel, das allerdings jeder Unterstüzung wert ist!
Hier ist nun finanzielle Unterstützung gefragt, wer mitmachen und mit Genuss gutes tun will, hat hier die Möglichkeit: https://www.startnext.com/drinkforpeace
In diesem Sinne: cheers und lasst es Euch schmecken :-)
an uns brechen sich die Wellen der Geschichte wie an einer Klippe. Der eigenen Kraft sind wir überdrüssig, und aus der Unfreiheit haben wir eine Tugend gemacht: wir sind edelmütig aus Trotz geworden. Mesa Selimovic
Dienstag, 15. November 2016
Mittwoch, 19. Oktober 2016
und da stand sie, im Schatten des Jasmins
Seit gestern höre ich es in Dauerschleife und habe jedesmal eine Gänsehaut: den Sevdah-Klassiker "Emina" gespielt und gesungen von Schülern der Mostar Rock School
Emina kennt jeder, der Sevdah hört, ich schätze mal, dass 80% meiner Generation mit diesem Lied aufgewachsen ist. Aleksa Santic, ein begnadeter Dichter und Poet, dessen Werke noch immer vielen Künstler und Musikern als Quelle der Inspiration dienen, schrieb dieses Lied vor mehr als 100 Jahren:
Sinoć, kad se vratih iz topla hamama, prođoh pokraj bašte staroga imama;
Kad tamo, u bašti, u hladu jasmina, s ibrikom u ruci stajaše Emina.
Last night, returning from the warm hamam, I passed by the garden of the old imam,
And lo, in the garden, in the shade of a jasmine, there with a pitcher in her hand stood Emina.
Ja kakva je, pusta! Tako mi imana,stid je ne bi bilo da je kod sultana!
Pa još kad se šeće i plećima kreće…- Ni hodžin mi zapis više pomoć neće!…
What beauty! By my faith I could swear, she wouldn’t be ashamed if she were at the sultan’s!
And the way she walks and her shoulders move . . .not even a hodja’s amulet could help me!
Ja joj nazvah selam. Al’ moga mi dina, ne šće ni da čuje lijepa Emina,
No u srebren ibrik zahitila vode pa po bašti đule zalivati ode;
I offered her salaam, but by my faith, beautiful Emina wouldn’t even hear it.
Instead, scooping water in her silver pitcher, around the garden she went to water the roses.
S grana vjetar duhnu pa niz pleći puste, rasplete joj one pletenice guste,
Zamirisa kosa ko zumbuli plavi, a meni se krenu bururet u glavi!
A wind blew from the branches down her lovely
shoulders unraveling those thick braids of hers.Her hair gave off a scent of blue hyacinths, making me giddy and confused!
Malo ne posrnuh, mojega mi dina, no meni ne dođe lijepa Emina.
Samo me je jednom pogledala mrko, niti haje, alčak, što za njome crko’!…
I nearly stumbled, I swear by my faith, but beautiful Emina didn’t come to me.
She only gave me a frowning look, not caring, the naughty one, that I’m crazy for her!
Doch wer war sie, diese Emina, für deren betörende Schönheit Aleksa Santic so wunderbar melancholische, traurig-schöne Worten fand?
Emina Sefic war die Tochter eines wohlhabenden, muslimischen Händlers aus Mostar, die stets bezaubernd lächelte, ein heiteres Wesen hatte und hübsch gewesen sein muss, schenkt man den Berichten Glauben. Demzufolge liess sie niemals jemanden spüren, dass sie aus reichem Haus kommt, so war sie in ihrem Benehmen höflich und bescheiden, fast demütig. Ein Beispiel dafür war die Tatsache, dass sie selber oft Wasser im Brunnen des Gartens holte und die Blumen goss. Hier sah sie Aleksa Santic oft, er lebte in Eminas unmittelbarer Nähe und traf sie häufig auf dem Weg zur Schule oder in die Moschee und doch wechselten sie nie ein Wort miteinander. Sie war 16, als er ihr zu Ehren das Gedicht schrieb, doch ihm moralisch verwerfliche Absichten zu unterstellen wäre schlichtweg falsch, sagte ihr Urenkel Reuf in einem Interview. Emina heiratete kurz vor ihrem 20. Geburtstag den angesehen Händler Avdaga Koluder, heute leben ihre Enkel und Urenkel weit verstreut, aber zum Teil auch noch in Mostar. Sie starb 1960 und hinterliess mit ihrem Leben ein wertvolles Vermächtnis. Ihre Lieblingsversion des Liedes stammt von Himzo Polovina, einem Urgestein des Sevdah, ihre Urenkelin Alma erzählte einmal im Interview, dass sie es sehr gerne hörte, trotzdem aber immer beschämt den Raum verliess, sobald es im Radio lief:
Donnerstag, 9. Juni 2016
das Märchen vom blauen Orchester und dem Zauberer namens Merlin
Vor langer langer Zeit lebt einmal ein junges Mädchen in einem kleinem verschlafenen Städtchen. Eines Tages war dem Mädchen langweilig und so ging sie im Städtchen spazieren, als sie auf einmal Musik hörte. Neugierig wie sie war, folgte sie den Klängen und sah ein blaues Orchester, das da musizierte.
Der Kapellmeister, ein holder, hübscher Jüngling schenkte ihr ein Lächeln während er sang und das junge Mädchen schmolz dahin:
So setzten sie mit einem Lied auf den Lippen gemeinsam den Weg durch den finsteren turbo-folk.Wald fort...
und da stand auch der Baum voller roter Äpfel
Der Zauberer drückte ihr mit einem milden, wissenden Lächeln ein paar Kassetten in die Hand und sagte nur: mögest Du immer Freude daran haben.
Kaum hatte er den Satz ausgesprochen gab es einen Knall und das Mädchen fand sich in ihrem kleinen verschlafenen Städtchen wieder.
Das Mädchen ist inzwischen erwachsen, doch dann und wann holt sie ihre magischen Kassetten aus dem Keller und denkt an den holden, hübschen Kapellmeister... und wenn sie nicht gestorben sind, dann singen sie noch heute ;-)
Montag, 30. Mai 2016
jer me se tice / weil es auch mich betrifft....
Jedes Jahr reihen sich ab April traurige Jahrestage aneinander und regelmässig sitze ich am Abend davor wie gelähmt am PC überlege, wie ich am besten darüber schreibe. Es ist ein schmaler Grat zwischen dem in der "Vergangenheit hängen bleiben" und an die Opfer zu erinnern. Schwarze Tage waren es, an denen der Krieg sein hässlichstes, menschenverachtendes Gesicht zeigte. Blutdurchtränkte Tage waren es, an denen unschuldige Menschen ihr Leben verloren. Diese Menschen, Opfer eines Krieges, wie er grausamer kaum hätte sein können, verdienen es, dass man ihrer gedenkt, denn vergessen wir sie, sterben sie ein zweites Mal...
Morgen jährt sich wieder einer dieser traurigen, schwarzen Tage:
Am 31. Mai 1992 erliessen die bosnoserbischen Behörden der Stadt Prijedor, im Nordwesten Bosnien und Herzegowinas, folgendes Dekret: alle nicht-serbischen Bewohner Prijedors sind verpflichtet, ihre Häuser mit weissen Fahnen oder Tüchern zu markieren und müssen ein weisses Armband tragen, wenn sie ihre Häuser verlassen. Mitglieder einer Beobachtungsmission der Europäischen Kommission bezeugten, dass sie bei ihrem Besuch von gemischten serbisch-muslimischen Dörfern im August 1992 sahen, dass Häuser von Muslimen mit weissen Fahen gekennzeichnet waren, um sie von Häusern von Serben zu unterscheiden. Dies war der erste Tag einer Vernichtungskampagne, die zu Massenerschiessungen, Errichtung von Konzentrationslagern, Massenvergewaltigungen und zur definitiven Vetreibung von mehr als 94% der bosnischen Muslime und bosnischen Kroaten vom Gebiet der Gemeinde Prijedor führte. Seit dem NS-Dekret von 1939, das polnische Juden verpflichtete ein weisses Armband mit einem blauen Davidstern zu tragen, handelte es sich hier um das erste Mal, dass Mitglieder einer ethnischen oder religiösen Gruppe in dieser Weise für die Vernichtung gebrandmarkt wurden. Ermordet wurden die Menschen dort in der Regel in einem der vielen Todeslager. „Omarska", „Trnopolje" und Keraterm sind nur einige in der Gegend gewesen. In ihnen wurden die Insassen gefoltert, vergewaltigt und ausgehungert. Anschließend wurden sie in einem der vielen Massengräber verschachert. Zuletzt hatten Ende 2013 internationale Experten in Tomasica, in einer nahe gelegenen Ortschaft von Prijedor, ein solches entdeckt - darin die Überreste von über 400 Leichen.
Und auch wenn die Verfolgung von Nicht-Serben in Prijedor wurde vom Internationalen Strafgerichtshof für das frühere Jugoslawien als objektiver Tatbestand (actus reus) einer Völkermordhandlung eingestuft wurde, die Hinterbliebenen kämpfen bis heute um Gerechtigkeit. Die lokalen Behörden weigern sich, die in Prijedor begangenen Verbrechen öffentlich anzuerkennen, trotz zahlreicher Urteile von internationalen und nationalen Gerichten. Die Errichtung von Denkmälern zu Ehren der Opfer wurde verboten, und der Zugang zu den Orten ihres Leidens wird den Opfern verweigert, beispielsweise von Arcelor Mittal, einem Unternehmen, dem nun das Terrain des früheren Konzentrationslagers in Omarska gehört.
In Gedenken an die Opfer, in Gedanken bei den Hinterblieben, in der Hoffnung, dass sich Geschichte nicht wiederholt, werde auch ich mir ein weisses Band um den Arm binden. Nicht, weil ich in der Vergangenheit lebe, sondern weil ich um jeden Unschuldigen trauere, dem sein Leben genommen wurde. #jermesetice!
Dienstag, 19. April 2016
Siehst Du? Wir wussten, Du schaffst es nicht!
"Siehst Du? Wir wussten, Du schaffst es nicht! das würden die Leute sagen" beantwortet Oha mit einem müden Lächeln meine Frage, wieso die Kommunalverwaltung das Projekt nicht unterstützt. "Zu viele verdienen hier daran, dass die Stadt geteilt wird, wieso sollten sie etwas unterstützen, was die Menschen zusammenbringt?" Aber so frustriert die Antwort in dem Moment klingt, so engagiert und begeistert zeigt er sich im weiteren Verlauf des Gespräches.
Wir sitzen im Cafe der Mostar Rock School, im Pavarotti Musikzentrum, an den Wänden Poster von John Lennon, Kurt Cobain, Jimmy Hendrix und Bob Marley. Es herrscht ein lebendiges Wuseln und Treiben, Kiddies laufen mit ihren Instrumenten zu den Proberäumen, grüssen uns im Vorbeigehen. Jeden einzelnen der SchülerInnen kennt Oha beim Namen und für jeden einzelnen hat er ein Lächeln übrig. "Sie lernen hier nicht nur, wie man ein Instrument spielt" sagt er "sie werden hier zu Freunden."
Orhan "Oha" Maslo ,Vollblutmusiker und ehemaliger Drummer bei Dubioza Kolektiv, ist der Kopf hinter dem Projekt "Mostar Rock School". Ein Projekt, das Kindern und Jugendlichen, unabhängig von Nationalität und Religion, Musik nahebringt. Sechs Lehrer, vier Räume und ein Tonstudio stehen ihnen dafür zur Verfügung. Die Kids im Alter von 12 - 20 Jahren gründen Bands, treten mit eigenen Songs oder Covern auf.
Doch sie machen noch so viel mehr als das: sie zeigen, wie wichtig Kunst und Musik in einer Umgebung sind, in der der Nationalismus immer stärker wird. Mit ihren Auftritten singen sie gegen die Hetze und Zweiteilung der Stadt an und setzen so ein Zeichen gegen das Hass und für ein friedliches Miteinander.
Oha erzählt mir im Gespräch von den Anfängen des Projektes und gegen welche Widerstände er kämpfen musste, um seinen Wunsch umzusetzen. Seit 1998 spielt er mit dem Gedanken eine Musikschule für alle Jugendliche zu gründen. Erst 2012 kann er mit Hilfe der holländischen "Musicians without borders" und einer Finanzspritze von der Robert-Bosch-Stiftung dieses Wunsch in die Tat umsetzen. Innerhalb kürzester Zeit rockt er im wahrsten Sinne des Wortes Mostar, von 55 Schülern im ersten Jahr ist die Zahl inzwischen auf 200 gestiegen und das Interesse ist gross. Doch, so erzählt er weiter, hier kommt wieder die Politik ins Spiel. Eine Förderung des Projektes wird abgelehnt, die Miete für vier Räume in einem Haus der Stadt Mostar beträgt 2300 KM = knapp 1200 Euro. Um die Kosten zu decken, müsste er von seinen Schülern 170 KM verlangen, doch da sich kaum eine Familie diese Summe leisten kann, zahlen die Schüler symbolische 25 KM. Finanziert wird die Mostar Rock School durch Spenden, so unterstützte die norwegische Botschaft bis vor kurzem das Projekt. Allerdings hat die norwegische Regierung vor zwei Wochen sämtliche Förderungen auf dem Balkan eingefroren, so dass die Zukunft der Mostar Rock School fraglich ist und auf der Kippe steht. Fristen für eventuelle Förderanträge aus dem Ausland sind längst abgelaufen. Und betteln will er nicht, dazu sagt er, arbeiten die Kids und alle, die am Projekt beteiligt sind, zu hart. Prominente Unterstüzung hat er bereits seit längerem von Dubioza Kolektiv, die im Dezember ein Konzert in Mostar gegeben haben, vom Erlös wurde das Tonstudio eingerichtet. Jetzt geht es darum, dass die Schule dieses Jahr über die Runde kommt und hier kommen wir ins Spiel: Wer dieses wichtige Projekt unterstüzen will, kann dies in Form einer Mitgliedschaft tun, 50 Euro beträgt diese pro Jahr. Mehr Infos dazu gerne per Email.
Dokutip
Donnerstag, 24. März 2016
über Urteile und Gerechtigkeit...
Heute um 12 Uhr wird das Urteil gegen Radovan Karadzic verkündet. „Ich erwarte meinen Freispruch“ meinte er gestern dazu. Als „Präsident“ der 1992 von ihm ausgerufenen "Republika Srpska" war Karadzic die
treibende Kraft und geistiger Brandstifter einer Politik der „ethnischen Säuberung“. Muslime,
Kroaten und andere Minderheiten, für die in einem ethnisch reinen
Serbenstaat kein Platz vorgesehen war, wurden von bosnisch-serbischen
Soldaten und paramilitärischen Banden aus ihren Wohnungen und Häusern
gejagt, die Männer erschossen, Frauen während der
Gefangenschaft systematisch vergewaltigt. Die Anklage gegen ihn umfasst elf Punkte, neben Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit auch und das ist der wichtigste Punkt: den des Völkermords.
Es geht nicht um Hass oder darum in der Vergangheit zu verharren und die Geschichte wieder und wieder durchzukauen. Heute schaut Bosnien nach Den Haag, in der Hoffnung, dass der Gerechtigkeit wenigstens etwas Genüge getan wird. Denn, wenn es etwas nicht gab und gibt in Bosnien, dann ist es Gerechtigkeit. Kriegsverbrecher wie Karadzic und Mladic konnten jahrelang unbehelligt, normal leben, heute noch sollen um die 400 mutmasslichen Kriegsverbrecher in öffentlichen Ämtern tätig sein, 21 Jahre nach Kriegsende werden immer noch Personen vermisst, findet man immer wieder neue Gräber. Und solange das der Fall ist, kann man die Vergangheit nicht aufarbeiten. Dieses Urteil heute wird hoffentlich ein Schritt in die richtige Richtung sein. Nicht wegen Karadzic. Kostenlose medizinische Versorgung, regelmässige Mahlzeiten, westlicher Standard im Gefängnis sind kaum eine angemessene Strafe, angesichts der menschenverachtenden Verbrechen, die er zu verantworten hat. Aber Den Haag könnte heute ein Zeichen setzen oder wie man bei uns so schön sagt: nicija nije gorila do zore - Jedem wird seine gerechte Strafe zuteil.
In Gedanken bin ich heute vor allem bei jeder Frau, die einen Bruder, Sohn, Vater verloren hat oder vergewaltigt wurde. Nach allem, was diese Frauen in Srebrenica, Prijedor usw. durchgemacht haben, verdienen sie nicht nur unser Mitgefühl, sondern auch unseren Respekt und Unterstützung:
Mitgefühl für ihren Verlust, Respekt vor ihrer Stärke, Unterstützung in ihrem Kampf für Wahrheit und Gerechtigkeit!
Montag, 18. Januar 2016
DIVANHANA live in Stuttgart!
Seit 2009 begeistern Divanhana Musikliebhaber mit
ihren modernen Interpretationen des klassischen Sevdah. Ihr Stil wird
geprägt durch eine ebenso erfrischende wie harmonische Kombination von
Jazz, Pop und Klassik mit wohlbekannten Elementen und Melodien. Mit
dieser Mischung gelingt es Divanhana immer wieder, Altbekanntes vertraut
aber trotzdem neu klingen zu lassen. Live überzeugen die jungen Musiker
mit Können, Energie und einem grossen Repertoire an Liedern und
entführen so den Besucher auf eine bezaubernde, musikalische Reise quer
durch den ganzen Balkan. 2016 stellen sie auf ihrer Tour ihre neue CD
"Zukva" vor. Am 04. März sind sie in Stuttgart zu Gast, worauf ich mich sehr freue :-) Auf meiner Facebook-Seite gibt es ein Gewinnspiel, einfach mal reinschauen!
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