Sonntag, 23. Juni 2013

Absurdistan neu definiert...

Selten traf  "Absurdistan" auf den Zustand eines Landes so gut zu wie auf Bosnien in den letzten zwei Wochen. Dass Bosnien schon seit langem schleichend zu Absurdistan verkommt, sieht man alleine daran dass wir schlichtweg aus unseren Fehlern nicht lernen und immer noch die Geister des Nationalismus ins unseren Köpfen aber und das finde ich fast noch schlimmer auch in unseren Regierungsgebäuden spuken. Ich spreche hier von der Unfähigkeit unserer Volksvertreter ein Gesetz zu verabschieden, in dem jeder Bosnier seine persönliche Identifikationsnummer bekommt. Ohne diese Identifikationsnummer, dieser  JMBG, bekommt man seinen Reisepass nicht, existiert eigentlich gar nicht. Seit Februar diesen Jahres hat kein Neugeborenes diese Nummer bekommen, da es die nationalistischen Schwachmaten nicht auf die Reihe kriegen, womit wir wieder bei den oben erwähnten Geistern wären. Diese Geister vergiften unser Denken, töten unsere Kinder. Erstes Opfer dieser mehr als absurden Situation ist die kleine Berina, geboren am 17.03., gestorben am 13.06. diesen Jahres. Schwer krank musste sie im Ausland behandelt werden und konnte es nicht,  eben weil sie diese JBMG und somit ihren Reisepass nicht hatte. Es wäre jetzt ein leichtes, nur über die Politiker herzuziehen, sie mit "djubrad, kriminalci, lopovi" zu betiteln doch so einfach ist es nicht. Letztes Jahr hatten wir die Bürger Bosniens, die Chance, die Geister zu vertreiben - wir nutzten sie nicht.
Auch wenn die Menschen zu Tausenden in Bosnien auf die Straßen gehen, im letzten Moment ein Absurdistan verhindern wollen stellt sich mir die Frage: Was wird noch passieren, wie viele Kinder werden sterben müssen, bevor wir die Geister, die wir riefen für immer vertrieben haben??? 
RIP kleine Berina, kleiner Engel, verzeih uns dass wir Dich nicht vor den Geistern gerettet haben...

3 Kommentare:

  1. Das ist so traurig alles und grotesk, dass mir die Worte fehlen und ich mich schämen muss stellvertretend

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  2. Muss aber auch anmerken, dass bei Betrachten der volleyballspielenden Demonstranten die gemütlich mit Piknickdecken am Straßenrand ausharrten sich kein Politiker um seinen Posten sorgen machen muss.

    Dazu die beschämend geringe Zahl von wenigen tausend Demonstranten. Wie man Regierungen Druck machen kann, sieht man seit Monaten, das soll nicht heißen dass man dies mit Gewalt tut. Aber Demonstrationsengagement war nicht zu sehen. Samir

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  3. Ich kann es nicht beurteilen, da ich nicht vor Ort war aber ich stimme Euch Beiden zu: es ist beschämend und grotesk was da passiert.. Dass Kinderleben zugunsten nationalistischer Ideen geopfert ist etwas, was in seiner Unmenschlichkeit seinesgleichen sucht.. Ich hoffe immer noch, dass die die es in der Hand, das zu ändern und das sind wir, jeder einzelne der im Besitz der bosnischen Staatsbürgerschaft ist, es erkennt bevor es zum endgültigen Kollaps kommt.

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