Montag, 18. März 2013

das Selbstexperiment Nr. 1: Johann Sebastian Bach

Seit ich mit diesem Blog angefangen habe, gab es oft Momente in denen, während ich schrieb, anfing nachzudenken und mich selber hinterfragte: 
Bin ich tatsächlich so offen und aufgeschlossen für Neues, wie ich es von mir denke und von  anderen erwarte? Wie sehr ist mein Denken von Vorurteilen und Vorbehalten geprägt? Als Antwort auf diese Fragen entschied ich mich zu "Selbstexperimenten", das heisst in den nächsten Monaten werde ich Sachen unternehmen, die mit mir und meinem Alltag so gar nichts zu tun haben, Vorschläge und Anregungen sind willkommen :-)
Den Anfang machte ich gestern Abend mit dem Besuch von Passion 2013. Das Sinfonieorchester Ludwigsburg spielte die Passionsmusik von Johann Sebastian Bach, Nein, kein Witz, da war ich und ich fand es gut. Nicht die Musik, die ist nun wirklich nichts für mich. Aber die Umsetzung der Leidensgeschichte Jesu gefiel mir sehr gut auch wenn es zwischendurch verstörend schöne und düstere, richtig beängstigende Momente gab. So trugen die Tänzer zu Beginn große weiße Leinwände auf denen die Fotos von hungernden Kindern in Afrika und  Häftlingen in Guantanamo projiziert wurden. Uberhaupt zog sich diese Aktualität wie ein roter Faden durch die Aufführung und passte erstaunlicherweise trotzdem. So war der Jesus farbig und seine Jünger tanzten Hip Hop-Choreographien. Der Chor bestehend aus 160 Sängern war toll, auch wenn es mich verwirrte beziehungsweise einen Moment lang schlichtweg bizarr auf mich wirkte, dass auf der Bühne unter anderem eine Domina neben einem Punk, Soldaten der Bundeswehr und der US Army, einer Braut, einer Mutter mit Baby, Nonnen, einem Obdachlosen mit Tüten, Hippies, einer Muslima und einem buddhistischen Mönch stand und alle von Jesu dem Erlöser sangen. Die ganze Aufführung zeigte auf eine spannende und wie ich bereits sagte verstörend und erschreckend schöne Art wie aktuell und religionsunabhängig Themen wie Ablehnung, Hass, Verrat und Verleugnung sind.
Ergebnis: Selbstexperiment bestanden, setzen 1 :-)

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